Canadian Feeling in Chemnitz

In diesem Sommer lockte uns das Versprechen eines Campingplatz in die Nähe von Chemnitz in Sachsen. Der Platz wirbt mit dem Slogan

Ein Stückchen Canada im Erzgebirge

Nachdem wir im Jahr 2009 mit einem Wohnmobil drei Wochen durch den kanadischen Bundesstaat Ontario gefahren sind, klang dieses Versprechen sehr verlockend. Und so entschieden wir uns gemeinsam mit Jennifers Eltern und ihrem Bruder samt Familie, den Sommer im Erzgebirge, dem sächsischen Kanada zu verbringen.

Besuch bei Freunden

Da wir auf dem Weg vom Niederrhein nach Sachsen auch durch Thüringen kommen, war es für uns selbstverständlich einen Zwischenstopp bei unseren guten Freunden Marianne und Dieter einzuplanen.

Ein Campingplatz in der Nähe war schnell gefunden, viel bieten musste uns dieser ja nicht, da wir eh nur zum Wohnwagen Abstellen und Übernachten hier sein würden. Unsere Wahl fiel hier auf den Platz Werratal Camping in Heringen direkt an der Grenze von Hessen und Thüringen und somit nur einen Steinwurf entfernt vom kleinen Örtchen Dippach, in dem Marianne und Dieter wohnen.

Nachdem der Wohnwagen also abgestellt und alle Formalitäten auf dem Campingplatz geklärt waren, machten wir uns auch schon auf den Weg nach Dippach, wo wir wie gewohnt aufs herzlichste begrüßt wurden. Es wurde viel erzählt und gelacht, schließlich hatten wir uns schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Und zur Krönung des Abends gab es Dieters preisverdächtige, original Thüringer Würstchen vom Holzkohlengrill. Das Ganze in einem Brötchen und dazu etwas Senf, was will man mehr..? Natürlich gab es auch noch weitere Leckereien aus Mariannes Küche. Und so verging der Abend viel zu schnell.

Auf ins Erzgebirge

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück direkt weiter Richtung Osten, mit dem letzten Tropfen Diesel durch Chemnitz hindurch bis nach Dittersdorf, einem Ortsteil von Amtsberg vor den Toren der ehemaligen Karl-Marx-Stadt.

Dort angekommen erwartete uns bereits Jennifers Bruder mit Familie, die bereits eine Woche vor uns angereist waren.

Zusammen mit Ihnen und Jennifers Eltern belegten wir mit zwei Wohnwagen und einem Wohnmobil eine XXL Parzelle im waldigen Teil des Campingplatzes. Um es vorweg zu nehmen, ja es war waldig, es gab Picknick-Tische und eine selbstgebaute Feuerstelle, doch wenn man schon einmal in Canada unterwegs war, so wollte hier dieses „Canadian Feeling“ nicht so recht aufkommen.

Hinzu kam noch, dass das Wetter sich in den folgenden Tagen oft von seiner nassen, kalten Seite inklusive Hagel und daraus resultierendem durchweichtem Matsche-Boden präsentierte. Jeder noch so kleine Lichtblick am Himmel wurden direkt für einen Ausflug genutzt.

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung

Wir machten das Beste daraus und eroberten die Umgebung durch zahlreiche Ausflüge nach Chemnitz und ins südlich gelegene Erzgebirge. Wir streiften durch die neue City von Chemnitz, nahmen an einem Stadtrundgang teil, fuhren nach Seifen, wo man das ganze Jahr über zwischen Holzpyramiden und Schnitzereien Weihnachten feiern kann und schauten uns in einem Freilichtmuseum an, wie man früher so in Sachsen gelebt, gewohnt und gearbeitet hat. Sehr schön und auch kinderfreundlich zeigt sich uns der Tierpark Chemnitz, den wir hier neben dem ebenfalls sehr zu empfehlenden Sächsischen Industriemuseum hervorheben möchten.

Unser persönliches Highlight war dann eine ganze besondere Geocache Tour am Rande von Chemnitz. Die vielen brach liegenden Industriebauten rund um die damalige Industriestadt der DDR bieten ein Eldorado für sogenannte „Lost Places“ Fans. Verlassene Orte die man auf eigene Faust oder eben anhand eines Geocaches mit fiktiver Story erkundet. Für uns war es der erste Lost Place, den wir über mehrere Stunden, Stockwerk für Stockwerk kennenlernen durften. Vollkommen nass geschwitzt und ausgelaugt wurden wir zum Schluss dann auch mit der richtigen Lösung des Rätsels belohnt.

Ganz entspannt nach Hause

Auf Grund unserer guten Erfahren mit einem Zwischenstopp auf der Hinfahrt, planten wir auch für den Heimweg ein Etappenziel auf halber Strecke ein. Dieses Mal guckten wir uns einen Campingplatz unweit der Autobahn A7 bei Guxhagen aus. Ganz spontan fuhren wir zum „Camping Fuldaschleife“, wo wir trotz fehlender Voranmeldung freundlich empfangen wurden. Gutes Essen, eine schöne Landschaft und Sonnenschein überredeten uns sogar dazu, zwei Nächte dort zu verbringen, bevor wir die endgültige Heimfahrt antraten.

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